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Montag, 23. Dezember 2024

Jahresrückblick 2024 und Ausblick auf 2025

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

wieder neigt sich ein ereignisreiches Jahr dem Ende zu, und es ist mir ein Anliegen, mit Ihnen auf die wichtigsten Entwicklungen und Herausforderungen des Jahres 2024 zurückzublicken. Gleichzeitig möchte ich einen Ausblick auf das kommende Jahr 2025 geben, das mit neuen Chancen und Aufgaben auf uns wartet.

 

Rückblick auf 2024: Gemeinsam auf dem Weg der Erneuerung

Das Jahr 2024 war von vielen positiven Entwicklungen geprägt, aber auch von schwierigen Momenten, die uns alle gefordert haben. Wir haben in vielerlei Hinsicht großen Fortschritt gemacht, auch wenn uns die globalen Herausforderungen wie der Klimawandel, geo- und bundespolitische Unsicherheiten sowie die fortdauernden Auswirkungen des Krieges in Europa, sehr bewegt haben.

 

Wirtschaftliche Stabilität und zukunftsfähige Projekte

Trotz internationaler Krisen und wirtschaftlicher Risiken haben wir in unserer Stadt Stabilität bewahren können. Die lokale Wirtschaft hat sich weitgehend resilient gezeigt. Unsere Unternehmen haben gezeigt, wie wichtig Innovation und Optimismus sind. So hat beispielsweise die Firma Schleifring ihre Produktionsfläche im Gewerbepark Kaufbeuren verdoppelt und unser IDF, das Institut für datenoptimierte Fertigung der Hochschule Kempten in Kaufbeuren, erarbeitet für die Region wichtige Zukunftsbausteine. Übrigens stellt die Stadt Kaufbeuren der Hochschuleinrichtung die passenden Räume zur Verfügung.

 

Im Bereich der Infrastruktur konnten wir mehrere Projekte erfolgreich abschließen. Dazu zählen die Erneuerungen von Wasserleitungen in der Bahnhofstraße, verschiedene Kanalinstandsetzungen sowie die umfangreiche Sanierung der Hüttenstraße. Sicherlich am markantesten war die Erneuerung der Bahnbrücke in der Augsburger Straße: Eigentlich eine Baumaßnahme der Bahn, doch die Herstellungskosten der begleitenden städtischen Verkehrsanlagen erfordern einen zusätzlichen Millionenbetrag.

 

Große Investitionen im Jahr 2024 in Schulen und Kitas

Kaufbeuren ist lebenswert und sympathisch. Der erste Babyempfang in Kaufbeuren im Frühjahr ist ein kleiner Baustein dazu. Für Eltern verändert sich mit der Geburt eines Kindes das ganze Leben. Die Eltern erwarten schöne Erfahrungen, aber auch Herausforderungen und Fragen. Gleiches gilt für die Stadtgesellschaft. In einem ständigen Kreislauf müssen Kinderbetreuungseinrichtungen erneuert und den Bedürfnissen angepasst werden. So belaufen sich die Gesamtkosten für die Sanierung der Ludwig-Reinhard-Schule auf 26 Millionen Euro. Große Baumaßnahmen laufen auch an der Gustav-Leutelt Grund- und Mittelschule, der Konradin-Volksschule, der Staatlichen Berufsschule. Für die Schraderschule konnte der Neubau der Turnhalle Krautlussweg abgeschlossen werden.

In Rekordzeit ist der Neubau des Kinderhauses an der Wolftrigelstraße entstanden und der Betrieb ist bereits aufgenommen worden. Der Neubau des Kinderhauses am Freibad Neugablonz ist im vollen Gange. Leider mit Verzögerungen und Kostensteigerungen geht die Sanierung am Jordan-Badepark voran, so dass eine Eröffnung noch 2025 eher unwahrscheinlich ist.

 

Eine drängende Herausforderung ist das Halten und die Ansprache neuer geeigneter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die öffentliche Daseinsvorsorge. Das städtische Wohnbauprojekt Blasiusblick hat genau diese Personengruppe zum Ziel.

 

Der Neubau der Kulturwerkstatt hat bereits die ersten Meilensteine erreicht. Ich bin überzeugt, dass dieses Projekt nicht nur als kultureller Treffpunkt, sondern auch als Symbol für die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt dient.

Der Ausbau unseres öffentlichen Verkehrsnetzes, vor allem die Erweiterung der Radwege und die Verbesserung der Barrierefreiheit im öffentlichen Raum, sind Schritte, die uns als Stadt voranbringen.

 

Klimaschutz und Umweltbewusstsein

Der Klimaschutz ist und bleibt eine der größten Herausforderungen, vor der wir als Gesellschaft stehen. Im Jahr 2024 haben wir unsere im Anstrengungen Bereich Klimafolgenanpassung weiter verstärkt. Der Hochwasserschutz für Oberbeuren geht mit dem Bau des Zeisenbachspeichers mit geplanten Kosten von 8 Mio. Euro in den Jahren 2024 bis 2027 weiter voran.

 

Neues Behördenzentrum

Ein bedeutender Schritt für Kaufbeuren ist unser neues Behördenzentrum am Bahnhof. Auf 2.800 Quadratmetern vereinen sich hier Effizienz, Service und Digitalisierung – ein kraftvolles und sichtbares Zeichen für die nachhaltige Entwicklung und strukturelle Stärkung unserer gesamten Region. Zukünftig werden drei Behörden mit rund 115 Mitarbeitenden eng zusammenarbeiten, um die wirtschaftlichen und personellen Synergien optimal zu nutzen. Das staatliche Behördenzentrum an der Bahnhofstraße wird mit der Bearbeitungsstelle des Landesamts für Finanzen und der gemeinsamen Servicestelle der Staatsregierung ein zentraler Ansprechpartner für die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger sowie der Beschäftigten des Freistaats sein. Das BayernLab bietet zudem allen greifbare Digitalisierungserlebnisse. Der Spatenstich im November für diesen nachhaltigen Neubau ist ein wichtiges Signal des Freistaates Bayern, der rund 36,5 Millionen Euro investiert.

 

Gesellschaftliche Ereignisse

Mit dem Altstadtsommer war zwei Tage lang in der gesamten Kaufbeurer Altstadt Feierlaune angesagt. Zahlreiche gut gestimmte Gäste nutzten die abwechslungsreichen Veranstaltungszonen mit verschiedensten Bands auf vier Bühnen und einer Vielfalt an Kunst, Kultur und Kulinarik.

 

„Kaufbeuren leuchtet“ war in diesem Jahr ein wahrer Augenschmaus. Die eindrucksvollen Lichtspiele und die stimmungsvolle Atmosphäre verwandelten die Altstadt in ein funkelndes Wunderland. Sehr viele Besucherinnen und Besucher bewunderten die kunstvollen Lichtinstallationen und folgten der Einladung zum Candle-Light-Shopping. Ein tolles Erlebnis für Groß und Klein.

 

Was ist für kommendes Jahr geplant

Das Handlungsprogramm Altstadt 2030 - "Kaufbeuren packt an!" hat der Kaufbeurer Stadtrat im Oktober einstimmig beschlossen. Ziel des Handlungsprogrammes ist es, den Standortvorteil „mittelalterliche Stadt“ in die heutige Zeit attraktiv zu übersetzen und die Altstadt Kaufbeurens für Touristen und Gäste von außerhalb gleichermaßen wie auch für die Kaufbeurer Bevölkerung neu zu beleben. Das Handlungsprogramm besteht aus Bausteinen zur Steigerung der touristischen Attraktivität, zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität durch mehr Grün und mehr Platz für Gastronomie und Veranstaltungen sowie zur Ausweitung des Marketings und der Veranstaltungsformate. Ebenfalls im Fokus ist die Unterstützung der Eigentümer, so dass Wohnen, Gewerbe und Einzelhandel in der Altstadt wieder attraktiver werden. Im Zeitraum bis 2030 sollen so die Altstadt mit neuem Leben erfüllt und spürbare Verbesserungen erreicht werden.

 

Das Programm beschlossener Investitionsvorhaben, insbesondere der städtischen Hochbau- und Tiefbauabteilung, weist für die Jahre 2025 bis 2028 ein Volumen von rund 113 Mio. Euro auf. Das ist ein klares und starkes Bekenntnis die Stadt, auch in Zukunft mit Kraft und Mut zu gestalten.

 

Trotz einer in den letzten Wochen des Jahres 2024 leider erforderlichen Haushaltssperre ist die Stadt Kaufbeuren im neuen Jahr voll handlungsfähig und geht mit Leidenschaft und Zuversicht an die Aufgaben 2025 heran.

 

Goldenes Buch

„Gästen, die Kaufbeuren lieben, sei dies Buch geweiht! Komme, bis es ausgeschrieben, eine bessere Zeit!“ Mit diesen Worten beginnt das Goldene Buch der Stadt Kaufbeuren im Jahr 1925. Nach 100 Jahren und vielen buchstäblich spannenden Seiten unserer Stadtgeschichte werden wir im Jahr 2025 ein neues Goldenes Buch beginnen. Den letzten Eintrag ins Goldene Buch hat Frau Eva Erben vorgenommen. Ihre Lebensschilderung als Holocaust- und Ausschwitz-Überlebende vor Kaufbeurer Schülerinnen und Schülern im November 2024 hat mich tief bewegt und ich empfinde es als würdigen Abschluss, mit den guten Wünschen von Frau Erben in Kaufbeuren nach einem Jahrhundert dieses Buch zu beschließen.

 

Ein Aufruf zum Mitmachen

Der Weg in die Zukunft ist nur dann erfolgreich, wenn wir alle ihn gemeinsam gehen. Deshalb möchte ich Sie, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, auch im Jahr 2025 einladen, aktiv an der Gestaltung unserer Stadt mitzuwirken. Sei es durch ehrenamtliches Engagement, Beteiligung an Stadtentwicklungsprojekten oder einfach durch die Unterstützung gemeinsamer Werte.

Gemeinsam können wir unsere Stadt zu einem noch besseren Ort für uns alle machen – einem Ort, an dem Nachhaltigkeit, sozialer Zusammenhalt und Innovation Hand in Hand gehen.

 

Ich danke Ihnen allen für Ihren Einsatz und Ihre Unterstützung im Jahr 2024. Lassen Sie uns gemeinsam ein erfolgreiches Jahr 2025 gestalten!

 

Ich wünsche Ihnen eine besinnliche und erholsame Weihnachtszeit. Möge das kommende Jahr Sie mit Gesundheit, Glück und Lebensfreude beschenken.

 

Mit herzlichen Grüßen

Ihr Stefan Bosse

Oberbürgermeister