Montag, 8. September 2025
Update für die Ausstellung „Massenverbrechen Zwangsarbeit“ dank Spende
Der Rotary-Club Kaufbeuren-Ostallgäu unterstützte das Stadtmuseum Kaufbeuren bei der Weiterentwicklung des Ausstellungsprojekts „Massenverbrechen Zwangsarbeit“ mit einer Spende in Höhe von 3.000 €.
Bei einem Pressetermin im Beisein der amtierenden Präsidentin des Rotary-Clubs Claudia Spieker und ihrem Vorgänger Bernhard Lutzenberger stellte Museumsleiterin Petra Weber am Donnerstag, 4.09.2025 eine Begleit-Broschüre sowie zwei neue Ausstellungselemente im Erdgeschoss des Museums vor.
Seitens der Stadtverwaltung sprachen der berufsmäßige Stadtrat Andreas Bauer (Referat Wirtschaft, Kultur, Personal, Digitalisierung) und Kulturamtsleiter Günther Pietsch ihren Dank für die großzügige Unterstützung aus.
Neue Auftakt-Inszenierung und Begleitbroschüre
Nach Ende der Sonderausstellung „]…[ Gedächtnis-finsternis“ der Künstlerin Cornelia Renz im August wurden die Ausstellungseinheiten der Intervention „Massenverbrechen Zwangsarbeit“ im Foyer abgebaut. Die dort vermittelten Inhalte präsentiert das Stadtmuseum ab sofort im Vorraum des Treppenhauses und in einer kostenlosen Begleitbroschüre.
Neben einer „Zeitleiste der Erinnerung“ sind in der Broschüre 4.122 Namen von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern aufgeführt, die von 1939 bis 1945 in Kaufbeuren im Einsatz waren. Ergänzt wird die Begleitbroschüre von einer großen Karte, die Orte der Zwangsarbeit in Kaufbeuren beleuchtet. Ausgehend von dieser Auftakt-Inszenierung sind die Gäste eingeladen, weitere Stationen in der Dauerausstellung zu entdecken.
Die Intervention („Ausstellung in der Ausstellung“) stellt ausgewählte Biographien vor, betrachtet die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Zwangsarbeitenden und beschäftigt sich mit der unzulänglichen gerichtlichen Aufarbeitung der NS-Zwangsarbeit in der Nachkriegszeit. Neben Textfahnen kommen Hörstationen, Filme und Medienstationen zum Einsatz. Die Ausstellung „Massenverbrechen Zwangsarbeit“ ist voraussichtlich bis 2028 Teil der Dauerausstellung.
Erinnerungskultur für nachfolgende Generationen
Der Rotary Club Kaufbeuren-Ostallgäu habe sich gern bereit erklärt, die Realisierung dieses wichtigen Projekts der lokalen Erinnerungskultur zu ermöglichen, so Bernhard Lutzenberger, der die Förderung noch in seiner bereits abgelaufenen Amtszeit auf den Weg gebracht hatte. „Die Verbrechen des Nationalsozialismus in der Erinnerung zu halten und vor allem auch an nachfolgende Generationen und junge Menschen zu vermitteln, ist unglaublich wertvoll.
Deshalb freuen wir uns sehr, dass wir die Umgestaltung der Ausstellung zur NS-Zwangsarbeit unterstützen konnten.“, so die amtierende Präsidentin Claudia Spieker. Referatsleiter Andreas Bauer dankte im Namen der Stadt für die finanzielle, aber auch die ideelle Begleitung des Projekts. So plant der Rotary-Club bei einem seiner künftigen Treffen am Rechercheprojekt der Künstlerin Cornelia Renz teilzunehmen, das auch nach Ende ihrer Ausstellung weiterläuft.
Mittels einer digital zugänglichen Recherche-Anleitung sind Interessierte eingeladen, weitere Informationen zu den 472 Todesopfern des KZ-Außenlagers Riederloh II zu recherchieren. Bisher wurden etwa 220 Namen bearbeitet. Als Abschluss des Beteiligungs-Projekts ist längerfristig eine Publikation der Ergebnisse in Form eines Gedenkbuchs geplant.
Weitere Informationen zum Recherche-Aufruf finden sich auf der Projektwebsite unter www.kaufbeuren.de > Stadt & Freizeit > Stadtgeschichte & -teile > Kaufbeuren im Nationalsozialismus > Gedächtnisfinsternis.
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