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Montag, 10. November 2025

Situation des Wohnungsbaus in Kaufbeuren

In einem kürzlich erschienenen Pressebericht wurde auf Grundlage einer Untersuchung des Pestel-Instituts (Sitz im niedersächsischen Sarstedt) die Wohnungsbau-Situation in Kaufbeuren beschrieben.

In dem Bericht heißt es unter anderem, dass „der Neubau von Wohnungen in Kaufbeuren mit angezogener Handbremse“ läuft. Es würden laut Studie rund 800 Wohnungen in der Stadt fehlen. Die im Bericht genannten Zahlen spiegeln allerdings kein vollständiges Bild der Wohnbautätigkeiten in Kaufbeuren der letzten Jahre wider.

Deshalb möchte die Stadt hier weitere statistische Daten liefern:
Seit dem Jahr 2020 wurden 970 Wohneinheiten genehmigt und über 700 tatsächlich gebaut. Weitere 218 Wohnungen in der Füssener Straße und weitere 60 in der Marktoberdorfer Straße werden in Kürze fertiggestellt. In Summe entstand Wohnraum für über 2.000 Personen - überwiegend durch Nachverdichtungen im Bestand.
Mit dem Baugebiet in der Füssener Straße ist in der Stadt jede 25ste Wohnung innerhalb der letzten sechs Jahre neu entstanden.
Im ersten Halbjahr 2025 wurden insgesamt 39 Wohnungen genehmigt. Weitere 45 Wohnungen stehen zur Genehmigung an. Die momentane Zurückhaltung der Akteure am Wohnungsmarkt liegt nach Einschätzung der Stadtverwaltung in erster Linie an hohen Baustandards, hohen Baukosten und hohen Zinsen.

Folgende neue Projekte sind ebenfalls geplant:

  • Am Postareal in der Heinzelmannstraße
  • Blasius-Blick
  • Märzenpark

Hier entstehen insgesamt über 200 weitere Wohnungen.

Es gibt immer einen sogenannten „Planungsvorrat“ an genehmigten, aber noch nicht realisierten Wohnungen. Dieser ist jedoch schwer zu beziffern - dürfte aber auch eine dreistellige Anzahl von Wohnungen umfassen.

Baureferent Helge Carl: „Insgesamt folgt die Wohnbauentwicklung dem Wachstum der Bevölkerung in Kaufbeuren. Mehr Wohnungsbau würde der wirtschaftlichen Entwicklung und auch der Preisentwicklung guttun. Die Stadt setzt sich über die Verbände, insbesondere den Bayerischen Städtetag, für die Verschlankung von Bauvorschriften und die Senkung von Baustandards ein.“