ÖPNV

Vor dem Kemptener Rathaus (v.l.n.r.): Stefan Bosse, Oberbürgermeister Stadt Kaufbeuren Maria Rita Zinnecker, Landrätin des Ostallgäus Thomas Kiechle, Oberbürgermeister Stadt Kempten (Allgäu) Indra Baier-Müller, Landrätin des Oberallgäus Florian Meyer, Baurat, Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr (StMB) Bildnachweis: Stadt Kempten (Elisabeth Heinz)

Grundlagenstudie Verkehrsverbund Allgäu

Ein Ticket für alle Angebote. Die erste Bearbeitungsphase der Grundlagenstudie für die Verbundintegration in den Landkreisen Oberallgäu und Ostallgäu sowie den kreisfreien Städten Kempten und Kaufbeuren nähert sich dem Abschluss. Nachdem die Zwischenergebnisse zunächst mit Vertretern der Aufgabenträger und Verkehrsunternehmen besprochen und diskutiert wurden, informierten sich am vergangenen Donnerstag die Landrätinnen Indra Baier-Müller (Landkreis Oberallgäu), Maria Rita Zinnecker (Landkreis Ostallgäu) und die Oberbürgermeister Stefan Bosse (Stadt Kaufbeuren) und Thomas Kiechle (Stadt Kempten (Allgäu)) über den Fortgang der Studie.

Der Freistaat Bayern fördert die Erarbeitung der Verbundintegrationsstudie mit einem Fördersatz von bis zu 90 Prozent. Darüber hinaus begleitet das Verkehrsministerium den Prozess und steht den Gutachtern und Aufgabenträgern beratend zur Verfügung. Eine fundierte Verbundstudie ist Voraussetzung für die künftige staatliche Förderung eines Verkehrsverbunds.

Aus den bisherigen Ergebnissen zeichnet sich ab, dass der Verkehrsraum aus den vier Gebietskörperschaften im Allgäu für einen Verkehrsverbund sinnvoll gewählt wurde und der eingeschlagene Weg richtig war. Weit über 80 Prozent der Fahrten an Werktagen verbleiben im Allgäu. Dabei gibt es auch starke Verflechtungen zwischen den kreisfreien Städten Kempten und Kaufbeuren mit deren Umland. Hier kommen die Vorteile eines Verkehrsverbundes für die Bürgerinnen und Bürger der Region besonders deutlich zum Tragen. Damit wären das regionale und städtische Busangebot sowie die Bahnlinien mit einem Ticket flexibel nutzbar. Aber auch die touristisch geprägten Regionen im Süden des Allgäu können von einfachen Tarifen und intuitiven Informationsangeboten für das gesamte Bus- und Bahn-Angebot profitieren.

Die Verkehrsunternehmen des allgemeinen ÖPNV (Busverkehr) und des SPNV (Schiene) wurden von Beginn an in die Arbeiten zur Grundlagenstudie für einen Verkehrsverbund einbezogen. Sowohl für die aktuell laufende verkehrliche Bestandsanalyse als auch für die weiteren Schritte stellt die aktive Mitwirkung der Verkehrsunternehmen in der Region eine wichtige Grundlage dar.

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter: „Verkehrsverbünde bieten den Fahrgästen abgestimmte Verkehrsangebote und einheitliche Tickets bei Bus und Bahn und sind deshalb gerade auch in ländlichen Regionen wichtig, um die Nutzung des ÖPNV zu erleichtern. Deshalb unterstützt der Freistaat alle Landkreise und kreisfreien Städte in Bayern dabei, Teil solcher Verbünde zu werden. Wir freuen uns, dass das Allgäu hier schon auf einem guten Weg ist.“

Die Landrätinnen und Oberbürgermeister zeigten sich sehr zufrieden mit dem aktuellen Erarbeitungsstand der Studie und bedankten sich bei allen Beteiligten für die gute Arbeit.

Oberbürgermeister Thomas Kiechle, Stadt Kempten (Allgäu): „Ein regionaler Verkehrsverbund ist ein integraler Bestandteil für eine nachhaltige Mobilität in unserem Raum. Ohne ein übergreifendes, abgestimmtes und für die Kundinnen und Kunden attraktives Angebot von Bus und vor allem auch Bahn kann eine Verkehrswende nicht gelingen.“

Landrätin Indra Baier-Müller, Landkreis Oberallgäu: „Es ist wichtig, dass der ÖPNV langfristig eine echte und starke Alternative gegenüber dem Individualverkehr darstellt und konkurrenzfähig ist. In einem Verkehrsverbund für das Allgäu sehen wir die Chance, nachhaltig bedeutende Verbesserungen für aktuelle und künftige Fahrgäste schaffen zu können.“

Oberbürgermeister Stefan Bosse, Stadt Kaufbeuren: „Verkehrsverbünde sind strukturell wichtig, um den ÖPNV landesweit zukunftsfähig und nachhaltig aufzustellen. Mit dem Verkehrsverbund im Allgäu gehen wir einen großen und wichtigen Schritt in diese Richtung.“

Landrätin Maria-Rita Zinnecker, Landkreis Ostallgäu: „Die ersten Ergebnisse der Grundlagenstudie zeigen ganz klar: Der geplante Verkehrsverbund Allgäu macht den ÖPNV in der Region deutlich attraktiver. Günstige und stressfreie Mobilität für die Fahrgäste steht für uns dabei im Mittelpunkt. Natürlich werden auch die Verkehrsunternehmen von den vielen Vorteilen des Verkehrsverbundes profitieren.“

 

Entscheidung über Fortführung der Studie steht an

Als nächste Schritte zum Verkehrsverbund wird in den zuständigen Gremien der Landkreise Oberallgäu und Ostallgäu und der kreisfreien Städte Kempten und Kaufbeuren über die Fortführung der Studie entschieden. Anschließend soll der gemeinsame Verbundtarif konkret ausgestaltet und dessen Wirkungen ermittelt werden. Genauso werden die Aufgaben des Verkehrsverbundes in der zweiten Projektphase zwischen den Beteiligten festgelegt, um im Ergebnis über die Einführung des Verkehrsverbundes entscheiden zu können.

Alle Beteiligten sind sich einig, dass die Verbundintegration im Allgäu ein wichtiges Projekt zur strategischen Weiterentwicklung des Öffentlichen Personennahverkehrs darstellt und der Verbund wesentlich bei der Bewältigung der künftigen Herausforderungen helfen kann. Daher wird eine Umsetzung des Verkehrsverbundes im Allgäu ab 2025 angestrebt.