(1897–1940)
Schmiedgasse 2
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In der Schmiedgasse 2 erinnert ein Stolperstein, an den jüdischen Kaufmann Ernst Buxbaum, der dort bis 1936 ein Geschäft für Textilien, Kurz-, Weiß- und Wollwaren sowie Damenkonfektion betrieb.
Ernst Buxbaum wurde am 1.12.1897 im württembergischen Ernsbach als Sohn des Pferdezüchters Hesekiel Buxbaum und seiner Frau Therese in eine kinderreiche Familie geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er als Gefreiter und erhielt das Eiserne Kreuz II. Klasse. 1924 zogen Ernst Buxbaum und sein Bruder Oskar nach Kaufbeuren, wo sie in der Schmiedgasse 2 gemeinsam ein Textilgeschäft eröffneten, das Ernst Buxbaum ab 1930 alleine weiterführte. Das Geschäft war erfolgreich, so dass der Kaufmann eigenes Personal anstellen konnte. Im Jahr 1933 beschäftigte Ernst Buxbaum fünf weibliche Angestellte. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wuchs der Druck auf jüdische Unternehmer immer mehr. Ihre Läden wurden boykottiert, zerstört und schließlich zwangsenteigne...
(1893– 1941)
Espachstraße 17
In der Espachstraße 17 erinnert ein Stolperstein an Marie Espermüller, die im Rahmen der NS-"Euthanasie" ermordet wurde. An der Adresse befand sich das heute nicht mehr erhaltene Wohnhaus ihrer Familie.
Marie Espermüller wurde am 19.11.1893 in Kaufbeuren geboren. Sie wuchs in der Familie des Sägewerkbesitzers Fritz Espermüller gemeinsam mit zwei Brüdern und einer Schwester auf. Nach einem Unfall auf der Schaukel im Kindesalter galt sie als „Sorgenkind“ der Familie und wurde aufgrund einer geistigen Behinderung im Alter von 30 Jahren am 25. April 1924 in die Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren eingewiesen. Laut den Aufzeichnungen ihres Bruders in der Familienchronik wurde Marie in der Heil- und Pflegeanstalt „nett untergebracht“, befreundete sich mit anderen Patientinnen, wurde regelmäßig besucht und mit Essen versorgt. 1941 jedoch bekam die Familie Espermüller die plötzliche Nachricht von der Überführung ihrer Tochter bzw. Schwes...
(1903–1971)
Ludwigstraße 45
In der Ludwigstraße 45 erinnert ein Stolperstein an den politischen Widerstandskämpfer Stefan Juli.
Zwischen 1933 und 1936 hatten sich in ganz Schwaben Widerstandszellen gegen das NS-Regime gebildet. In Kaufbeuren gab es zwei Gruppen, die mit der SPD und der KPD sympathisierten. Die Widerstandskämpfer arbeiteten daran, neue Mitstreiter zu gewinnen und knüpften Kontakte in umliegenden Städten wie Peiting, Peißenberg, Schongau, Memmingen, Mindelheim und Obergünzburg, aber auch bis in die Schweiz.
Die unterschiedlichen Kreise der SPD und KPD wurden jedoch von der Gestapo aufgedeckt. Bis Sommer 1936 wurden in Kaufbeuren 17 Personen des kommunistischen Widerstands verhaftet, sowie 11 Personen, die der SPD nahestanden. Sie alle wurden im November 1937 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ am Münchner Oberlandesgericht angeklagt. Unter ihnen befand sich der Kaufbeurer Stefan Juli.
Stefan Juli wurde am 27.11.1903 in Mauerstetten geboren und war e...
(1921–1993)
Alte Weberei 3
Vor der Alten Weberei 3 erinnert ein Stolperstein an Fabien Lacombe, der als Häftling im KZ-Außenlager "Kommando Kaufbeuren" Zwangsarbeit leisten musste.
Im Mai 1944 entstand das sogenannte “Kommando Kaufbeuren“ als Außenlager des Konzentrationslagers Dachau. Zwischen 300 und 600 Häftlinge aus 17 Nationen mussten unter Zwang in den Räumen der örtlichen Mechanischen Baumwollspinnerei und Weberei arbeiten. Das Unternehmen hatte zuvor 1943 aufgrund von Mangel an Arbeitskräften seinen Betrieb eingestellt. In den Räumlichkeiten hatte BMW einen Standort für die Herstellung von Kampfflugzeugteilen eingerichtet. In der Alten Weberei befand sich im Saal IV ein Häftlingslager, in dem die KZ-Häftlinge untergebracht waren. Im gleichen Gebäude arbeiteten die Häftlinge auch für die Firma Formholz, ein Tochterunternehmen der Messerschmittwerke, das ebenfalls Flugzeugteile herstellte. Im April 1945 wurde das “Kommando Kaufbeuren“ aufgelöst und die Häftlinge...
(1909–?)
Kaiser-Max-Straße 14
In der Kaiser-Max-Straße 14 erinnert ein Stolperstein an den jüdischen Metzgergesellen Wilhelm Lion.
Wilhelm Lion war einer von fünf Söhnen des Viehhändlers Isidor Lion (*1880) und dessen Frau Rosa (*1882). Das Paar zog am 21.07.1911 von Memmingen nach Kaufbeuren. Isidor Lion stammte aus Finstingen im Kreis Saarburg in Elsass-Lothringen, seine Frau Rosa, geb. Harburger, aus Krumbach in Schwaben. Nach Julius (*1907) war Wilhelm der zweitälteste Sohn, er wurde am 14.05.1909 in Memmingen geboren. Es folgten die beiden jüngeren Brüder Karl Sigmund (*1911) und Friedrich (*1913), der in Kaufbeuren geboren wurde. 1915 verzog die Familie nach Augsburg, wo 1919 der fünfte Sohn Heinrich zur Welt kam. Rosa Lion verstarb wohl vor 1942. Isidor Lion heiratete später erneut und nahm Selma Vollweiler zur Ehefrau.
Wilhelm Lion hatte ursprünglich die Staatsbürgerschaft des Reichslandes Elsass-Lothringen, erst 1918 wurde er in Bayern eingebürgert. Von Beruf war er ...
Stadtmuseum
Frau Weber Kaisergäßchen 12-1487600 Kaufbeuren
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